05.02.2019

Nachhaltigkeit, Interkulturelles und neue Perspektiven

Werkschau des Fachbereichs Gestaltung zeigte 48 Abschlussarbeiten

Bielefeld (fhb). Die halbjährliche Werkschau des Fachbereichs Gestaltung ist nicht nur für Studierende ein fester Termin. Am vergangenen Wochenende kamen zahlreiche Besucherinnen und Besucher in das Gebäude der Fachhochschule (FH) Bielefeld in der Lampingstaße, um die 38 Bachelor- und zehn Masterarbeiten aus den drei Studienrichtungen Fotografie und Medien, Grafik und Kommunikationsdesign sowie Mode zu sehen.

Bei der Eröffnung am Freitagabend beschrieb Professorin Dr. Anna Zika die Fachhochschule auch als Lebensraum, in dem die Studierenden sehr viel Zeit verbracht hätten. „In dieser schnellen Gesellschaft können wir keine Garantien für Ihre Zukunft geben. Was wir tun können, ist Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu vertiefen und ihre Persönlichkeiten zu schärfen.“ Die Abschlussarbeiten zeigten dabei eindeutig, dass die Absolventinnen und Absolventen „zu Experten ihrer selbstgewählten Themen geworden sind“, so die Professorin.

Im Fokus der Kollektion der Bachelor-Absolventin Roma Magdalena Pawlak steht die Stressprävention in einer schnelllebigen Zeit. Die Kleidungsstücke, die aus natürlichen und handgefärbten Stoffen gefertigt sind, „sollen den Tragenden bei Achtsamkeit im Alltag unterstützen“, so Pawlak. Neben Heilsteinen hat sie dafür auch kleine Meditationskarten in den Kleidungsstücken eingenäht.

Lisa Salomon beschäftigte sich in ihrer Kollektion mit Funktionskleidung für den Alltag und kombinierte klassische „Outdoor-Stoffe“, je nach Anlass mit Tüll oder Nadelstreifen. „Mir war es wichtig, Mode wieder bedürfnisorientiert zu denken“, so die Absolventin der Studienrichtng Mode.

 

Eher verschlossene Räume zeigten die Fotografien von Theresa Bamberger. Über einen Zeitraum von vier Monaten fotografierte die Absolventin in der Justizvollzuganstalt Herford und führte Interviews mit Inhaftierten. Die Bilder sollen eine andere Perspektive auf den Alltag von Häftlingen zeigen. „Dort gibt es so viele verschiedene Lebensgeschichten und auch Humor, dass man nicht immer nur das Negative betrachten muss“, erklärt Bamberger.

Alessandro Sommer entwickelte für sein Masterprojekt eine ganz neue Schrift, für die er sich von seinem Auslandssemester in Shanghai inspirieren ließ. „Schrift ist mehr als das reine Abbilden von Sprache“, erläutert Sommer. Seine Schrift, deren Buchstaben Einflüsse von lateinischen Buchstaben, chinesischen Schriftzeichen und auch „Emojis“ verbindet, soll eine Gleichstellung der Schriften und Annäherung der Kulturen symbolisieren.

Im Ausstellungsraum von Nils Pisarsky traf der Besucher auf drei digitale und sich ständige verändernde „Poster“, die sich mit den Themen „Smart Home“ oder Klimawandel auseinandersetzen. Das Besondere ist, dass die Poster nicht programmiert worden sind, sondern sich durch einen Code selbstständig neu generieren. „Die Arbeit von Nils Pisarsky gibt einen Vorgeschmack darauf, welche Arten von Arbeiten in Zukunft verstärkt am Fachbereich zu sehen sein werden“, erklärt Prodekan Professor Dirk Fütterer und bezieht sich dabei auf die neue Studienrichtung „Digital Arts and Experiment“, die ab dem Wintersemester 2019/ 2020 erstmalig an der FH Bielefeld studiert werden kann.